Erinnern als Genussmoment
... und was es dazu braucht
Was du tun kannst, damit deine Erinnerungen zu echten Genussmomenten werden, erfährst du in diesem Beitrag über das Konservieren von Glücksmomenten.
Genussvolle Erinnerung in Bildern
Um dem bildlichen Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, sind meist Fotos oder kurze Videoclips besonders gut geeignet und leicht verfügbar. Es ist nur wichtig, dass sie dir Geschichten zu erzählen haben. Du musst daher im Vorfeld darauf schauen, dass im Genussarchiv ein bisschen Ordnung herrscht. Das heißt, für digitale Zwecke griffbereite Ordner zu erstellen, in denen du – nach Themen oder Jahren ausgewählt- das Beste schnell verfügbar hast.
Urlaubserinnerungen, richtig ausgesucht, bieten immer einen Anlass zum Genießen.
Sie lassen sich heute ganz einfach so zusammenstellen, dass man sie als Diashow am Handy oder auf dem Fernsehbildschirm anschauen kann.
Ich verwende solche Dateien oft auch als Hintergrundshow auf dem Sperrbildschirm meines Computers oder Smartphone. So wird man immer wieder mal an schöne Augenblicke erinnert. Oft ergeben sich unerwartete Genussmomente, weil plötzlich eine Szene auftaucht, an die man besonders schöne Erinnerungen knüpft.
Aber auch ein ganz „normales“ Jahr hat einiges an schönen Erinnerungen zu bieten. Ich mache zu Silvester immer einen Rückblick mit den besten Fotos eines Jahres. Auch eine Rückschau über viele Jahre, die die Entwicklung der Familie oder der eignen Person betrifft, kann Stoff für glückliche Erinnerungen sein.
Und wenn mal Zeit bleibt nutz ich die Gelegenheit, die schönsten alten Fotos aus Papier so nach und nach zu scannen oder per Handyfoto zu erhalten. So kann man bei Gelegenheit vielleicht einmal ein Fotobuch* erstellen, das manche schöne Stunde mit Familie oder Freunden nacherleben lässt.
Wichtige Erinnerungsarbeit – Videomaterial von früher updaten
Im Videobereich hat sich die Technik schnell gewandelt. Auch hier kann es sich lohnen, die alten analogen Videos zu digitalisieren. Sonst werden sie sehr schnell vergessen. Es gibt zwar Firmen, die das machen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es nicht grade billig ist. Es ist normalerweise deutlich günstiger, sich ein Gerät zum Überspielen zu beschaffen. Ein Rückblick mit bewegten Bildern ist doch immer ein Genuss für sich.
Das gilt natürlich auch für Lieblingsfilme aus vergangenen Tagen. Die schaue ich mir immer wieder gerne an. Im Internet ist ja das Angebot sehr groß, ganz abgesehen von den DVDs aus meiner Bibliothek.
Lieblingsplätze von früher besuchen
Genussvolle Erinnerungen sind manchmal an spezielle Orte der Vergangenheit geknüpft. Es kann sehr reizvoll sein, die alten Plätze zu besuchen. Wie lange warst du nicht mehr in dem Ort, in dem du manche schöne Zeit erlebt hast? Wann warst du denn das letztemal im Zoo? Und welche Wanderung hat dich denn früher so beeindruckt, dass es bestimmt genussvoll wäre, sie zu wiederholen? Wenn man ein Weilchen überlegt, fällt einem vieles ein, was auf die Liste fürs Genussarchiv gehört.
Musik von damals – immer ein Genuss
Musik stößt oft Erinnerungen an, die auf direktem Weg bestimmte Emotionen wecken. Bei manchem Lied weiß man sofort, wo man die Zeit besonders intensiv genossen hat. Ich höre einen Song und plötzlich sind sie da, die Bilder unsrer ausgelassnen Klassenfahrt von damals. Die schönen Urlaubsbilder tauchen auf, weil auf der Reise mit Familie nach Italien das Album mit dem einen Interpreten unsre ganze Fahrt beherrschte.
Es gibt auch Lieder, die Gefühle wecken, von denen ich gleich spüre, sie sind mir vertraut aus meiner Kinder- oder Jugendzeit. Das haben meine Eltern oft gehört oder die Großeltern. Man fühlt so etwas wie Geborgenheit oder die ganz spezielle Stimmung dieser Zeit.
Gerade in den ersten 10 bis 15 Lebensjahren wird die Musik besonders vorrangig emotional gemerkt. Darum hat jeder ganz bestimmte Favoriten in Erinnerung, die ihm zu jeder Zeit Genuss bedeuten.
Das schmeckt wie früher
Auch der Geschmack wird schon sehr früh geprägt. Wer nicht in Island aufgewachsen ist, wird Gammelhai, den fermentierten Fisch, wohl niemals lieben können, und ein Chinese hat mit unserm Käse nix am Hut, der mag schon lieber Schlangeneintopf und frittierten Skorpion. Auch was wir essen, weckt also Erinnerungen. Man denke nur an eine süße Leckerei aus frühen Kindheitstagen, die man allein schon auf der Zunge schmeckt, wenn man sie wieder einmal sieht.
Es gibt übrigens Kollektionen von Süßigkeiten aus früheren Jahrzehnten. Vielleicht etwas für dich .*
Auch so manche Hausmannskost erinnert uns an alte Zeiten, wo Großmutters Revier noch Treffpunkt der Familie war.
Wenn wir uns ein Schlückchen Limoncello mit Genuss genehmigen, dann kommt bisweilen richtig Urlaubsstimmung auf, auch wenn er in Sardinien um vieles besser schmeckte.
So ein Geschmackserlebnis ab und zu im Alltagsleben einzuplanen, das ist die Kunst des ganz bewusst Genießens.
Dasselbe gilt auch für die Dufterlebnisse. Weil es kaum möglich ist, einmal erlebten Duft zu konservieren und ihn auf diese Weise abrufbar zu machen, geschieht es eher zufällig, dass uns ein Duft an frühere Ereignisse erinnert. Wenn‘s ganz gezielt sein soll, denk ich zum Beispiel an den Duft beim Kuchenbacken, den viele Menschen mit Gemütlichkeit und unbeschwerter Kinderzeit verbinden. Mehr über Dufterlebnisse in den eigenen vier Wänden erfährst du in einem eigenen Beitrag.
Einfach gedanklich mal zurückzublicken, kann durchaus auch genussvoll sein…
…vor allem, wenn man es mit anderen gemeinsam tut. Drum ist es sinnvoll, schöne Erinnerungen aus vergangnen Tagen zu beleben, indem man jeden Anlass nutzt, der das begünstigt. Geburtstag oder Hochzeitstag und was es sonst noch so an Jubiläen oder Anlässen zum Feiern mit der Familie oder unter Freunden gibt; wenn man sie ganz gezielt zum Anlass nimmt, sich trifft und im entsprechenden Ambiente feiert, ist die Erinnerung an schöne Tage aus vergangner Zeit sehr oft ein wirklicher Genussmoment für alle.
Im Lauf der Zeit wird es in diesem Blog noch öfter Tipps mit Denkanstößen fürs Erinnern geben. Beim nächstenmal geht‘s aber um den gedanklichen Genuss an dem, was wir kaum erwarten können: Die Vorfreude. Sie hat viel positives Potenzial. Das wird zu zeigen sein. Ich hoffe, wir sehen uns dann wieder. Bis dahin rat ich dir wie immer:
Gib dir den Genussmoment – Genießen bringt Glück